Zwischen Ottawa und der Georgia Bay entlang der Ostseite des See Huron, zeigt Ontarios Süden Kanadas typische Mischwald Landschaft: reich an Seen und dichten Ahornwäldern.
Westwärts vom Algonquin Park erreichen wir die idyllische Region Muskoka, ein Rückzugsort für Großstädter aus Toronto und zurecht Cottage Country, das Hüttenland oder als die Sommerhaus-Gegend, bekannt ist. Der weißlich-graue Granit, der aus dem Wasser in die Landschaft ragt, die dichten Ahornwäldern und das kilometerweite Weideland, prägen das Landschaftsbild Muskokas.
Die Region Muskoska wird einzigartig durch ihren Wasserreichtum. Mit den 1.600 Seen, eingeschlossen durch grüne Wälder und geschmückt durch zusätzliche 333 Inseln, ist es ein malerischer Rückzugsort.

Sehenswerte Ortschaften
Es gibt zahlreiche kleine Ortschaften die zu einem Besuch der wöchentlichen Bauernmärkte, einem kleinen Stadtbummel sowie zum Erkunden der Geschichte auf den Seen einladen – oh ja, und jedes Dörfchen präsentiert sich in seinem Community Museum.
Unser Tipp: In Bracebridge, die James Street zum Fluss entlang spazieren mit Aussicht auf die Bracebridge Falls, ist ein gelungener Nachmittag. Genauso der Spaziergang am Hafen von Gravenhurst mit einer Dampfschifffahrt über die Muskoka Flüsse. Der Bauernmarkt in Gravenhorst ist übrigens mittwochs und in Bracebridge freitags.
Nahe dem Algonquin Park entdecken wir zudem einige Dörfer, welche zu den ersten polnischen Siedlungen in Kanada zählen. Erstaunlich viele Polen gibt es in dieser Region. Das zeigte sich später auch im Supermarkt, es gibt 5 Sorten Pierogi für $2!! Da wird zugegriffen 😉 

Wasseraktivitäten
So herrlich die Landschaft ist, so beliebt ist sie. Kaum ein Platz an den Seen und Flüssen ist unbesiedelt. Haus an Haus reihen sich die Grundstücke an dem Wasser. Ein ungewohntes Bild in Kanada mit einer Bevölkerungsdichte von 3,5 Einwohnern pro km². Im Gegensatz zu Deutschland mit 226,5 Einwohnern pro km². Umso schwieriger wird es für uns ein Parkplatz, Schlafplatz oder Picknickplatz zu finden. Anstrengend für uns, denn eben mal am See parken und übernachten wird eine Sache des Unmöglichen, aber durchaus verständlich, wer möchte hier nicht ein Haus am Wasser haben!

Wer hier etwas die Augen offen hält, findet aber sein Plätzchen zum Parken, Sonnenbaden oder Übernachten. Sonne scheint und wir genießen bei einer leichten Brise alle Momente an den noch verbliebenen öffentlichen Zugängen zum Wasser. Die Tage sind warm, doch das Wasser ist Anfang Juni für uns noch etwas zuuu kalt. Aber spätestens Ende Juni darf eingetaucht werden. Und dann bitte im Six Mile Provincial Park, die Strände und das klare Wasser sahen so einladend aus.

Das Bild welches diese Region in unseren Köpfen hinterlässt, wird nicht zuletzt auch eines mit vielen Stegen, die am See oder Fluss mit Freizeit-Equipment wie einem Boot, Kanus und Liegestühlen, Lust machen auf Wasser-Erkundungstouren: Wasserfall-Kanu-Tour oder einfach irgendwo in den Muskoka Fluss rein.

Betrachtet man die Geschichte Ontarios wird klar wieso die Menschen hier das Wasser und ihr Kanu lieben. Denn ab dem 17. Jahrhundert, als der Pelzhandel immer lukrativer wurde, gründete sich nach der Hudson Bay Company, 1670, eine zweite Organisation, die North West Company, 1783, welche per Kanu die Wasserstraßen von Montreal bis an die Westküste erschloss. Dazu aber in einem späteren Artikel mehr.

Wasserfälle
In der ruhigen Urlaubs-Nebensaison erkunden wir die Region zu Fuß und mit dem Fahrrad, zu den lokalen Wasserfällen, den Seen und entlang der Flüsse. Und Wasserfälle gibt es hier viele, besonders um Bracebridge herum. Die kleine Tour lohnt sich! Entweder mit dem Fahrrad oder im Auto, denn die meisten sind von der Hauptstraße direkt erreichbar. Unsere Favoriten sind in der Muskoka Region die High Falls in Bracebridge und die riesigen Muskoka Falls.
Wie wir im Laufe unserer Reise feststellen werden, gibt es in Ontario 400 Wasserfälle – wir haben nicht alle geschafft zu sehen. Hier zwei hilfreiche Webseite: gowaterfalling.com & waterfallsofontario.com 🙂

 

 

Wanderwege
Was bleibt noch in unseren Köpfen als Erinnerung? Was in Quebec noch das Eichhörnchen war, ist in Ontario definitiv das Streifenhörnchen und die Ringneck Schlange. Überall im Wald finden sich beide Kreaturen, ungefährlich und schreckhaft. Es soll weit aus mehr Schlangen geben, gesehen haben wir jedoch sonst nur eine Wasserschlange. Aaahhh ja, und Bären laufen hier auch gern mal über die Straßen. Bisher haben wir in Ontario 2 große und 2 kleine gezählt.

Ein Ausflug zum Georgian Bay Island National Park ist ein Highlight der Region. Der Park besteht 63 Inseln, die nur mit dem Boot erreichbar sind. Der DayTripper legt ab von 2611 Honey Harbour road, Honey Harbour.

Ereignisreich war es hier! Unser Auto hat bis hier hin über 20.000 km fast sorgenfrei zurückgelegt. In Gaspe (Quebec) mussten wir nach einer Bergetappe den Thermostat austauschen – wieder viel über den Flüssigkeitskreislauf im Auto gelernt. Dann musste nach 15.000 km das Getriebeöl sowie mit einem passionierten Mechaniker in seiner Hinterhof-Garage die Bremsbeläge und -scheiben wechselten sowie die Kolben grundgereinigt werden. Und jetzt, durch einen Nagel im Reifen, durften wir eine Testfahrt mit dem Ersatzrad machen. Reifenschaden – irreparabel :/

Glücklicherweise hilft uns ein Anwohner einen günstigen Ersatz-Winterreifen im 30 km entfernten Gravenhurst aufzutreiben. DANKE! Für „nur“ 100$ wird uns ein neuer Reifen auf die Felge gezogen und die Reise kann weiter gehen. JA, richtig gelesen, Winterreifen. Die haben wir beschlossen runter zu fahren …

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