Wer die Zeit hat, sollte zwischen Vancouver und den Rocky Mountains den Schlenker über das Okanagan Valley machen, das Früchte- und Gemüse-Paradies Kanadas. Inmitten dieses Tals ist die Temperatur um einige Grad höher und ermöglicht den extrem guten Wachstum von Obst und Gemüse, ähnlich wie in Spanien. Hier könnt ihr euch eindecken mit Unmengen leckerer, preiswerter und organischer Früchte oder anderer Leckereien wie eingelegten Knoblauch …
Zudem sind die Seen in diesem Tal super warm, so lohnt sich jeder Ausflug an die anliegenden Gewässer.

Die Highlights der Strecke in Stichpunkte:
Schwimmen in Nicola Lake, Douglas Lake sowie Okanagan Lake.
Wandern im Cathedral Provincial Park und Manning Park.
Radtour entlang des Kettle Valley Railway Trail.

Für unsere Strecke ins Okanagan Valley wählen wir (von Kamloops kommend) den alten sowie ruhigeren Highway Nr 5a Richtung Meritt und weiter zum Douglas See. Abseits der viel befahrenen Straßen hält dieser Ort eine gemütliche Recreation Area bereit, umringt von bewaldeten Hügeln und einen wunderschönen See zum schwimmen! Die kostenlosen Campingplätze laden zum verweilen ein. Mitte August haben wir hier nur noch ein anderes pärchen gesehen.
Wer das gute Wetter ausnutzen möchte, kann außerdem unterwegs am Nicola See halt machen und direkt von der Straße aus ins Wasser hüpfen – gedacht getan 🙂
Ein Camping Platz in der Nähe bietet zudem eine alternative Schlafmöglichkeit, wir fahren aber weiter.

Die Route ins Okanagan Valley führt uns noch einmal durch die umliegenden Berge. Eine auf und ab Fahrt durch recht trockenes Gelände. Im Tal angekommen ist der erste Halt in Peachland, einem kleinen Örtchen am Okanagan See. Gefühlt das wärmste Wasser im Westen Kanadas. Bei leichtem Wellengang planschen wir eine Weile bevor wir begleitet von Sonnenstrahlen weiter Richtung Penticton fahren. Unterwegs sehen wir zahlreiche Obststände bis wir ebenso an einem halt machen und uns mit frischen Leckereien eindecken. Mmhh Pfirsich!
Nach einer Nacht in Penticton ziehen wir weiter, die Stadt ist uns zu touristisch. Wer hier länger bleiben möchte, kann sich an den schönen Strand legen oder mit einem Gummireifen vom Okanagan See Kanal abwärts zum Skaha See treiben lassen (Preis $20, Rücktransport inklusive).

Unser Tagesziel ist Keremeos, ein winziges Örtchen mit über 20 Obst und Gemüse Ständen!
Durch Zufall lernen wir beim Baden im eiskalten Fluss am Ortsanfang die Teilhaberin eines Obst-Standes kennen und bekommen das Angebot für den Mindestlohn Teil der Produktion von eingelegten Knoblauch zu werden. Diese Erfahrung lassen wir uns nicht entgehen 😉
In Keremeos, beim Gemüsestand Patson, haben wir 2 Tage lang super leckeren Knoblauch in Gläser gestopft. Wir können jedem nur empfehlen hier halt zu machen und etwas davon zu probieren. Falls ihr sogar selbst Arbeit sucht und Mitarbeiten wollt, schreibt uns eine Email und wir stellen den Kontakt her. Allgemein werden immer helfende Hände in dieser Region gesucht.

Wer die Natur liebt und die Zeit hat, sollte von Keremeos unbedingt zu den Cathedral Seen raus fahren. Dazu nehmt ihr kurz hinter Keremeos (links über die rote Brücke) die Schotterpiste (Ashnola Road – Richtung Südwesten. Auf der etwas längeren, abgelegenen Strecke zum Park gibt es einige recreation areas direkt am Fluss, auf denen das Übernachten kostenlos ist. Da lässt sich die Ruhe der Natur genießen. Zum Park ist es dann nicht mehr weit, welcher mit seinen Wanderwegen tolle Aussichten verspricht.

Als alternative zum durchrauschen auf dem Highway bietet der Weg Richtung Vancouver eine interessante Fahrrad Route. Denn wer den Spuren der Goldgräber entlang der alten Eisenbahntrasse folgen möchte, der sollte auf den Kettle Valley Railway trail. Die rund 750 Kilometer lange Radtour von Nelson, in den Rocky Mountains, führt durch das Okanagan Valley bis nach Hope, das etwa eine Stunde östlich von Vancouver liegt und zusätzliche Schätze birgt, dazu jedoch später mehr.
Die Strecke ist gespickt mit zahllosen Tunnel- und Brückendurchfahrten und bietet durch die vielen kleineren Ortschaften einen reizvollen Einblick in vergangene Tage. Entlang der Flüsse Simikameen, Tulameen, Colwater und Coquilhalla gibt es zudem jede Menge Gelegenheiten für eine Rast am Wasser. Spektakulär sind außerdem die Aussichten vom Myra-Canyon sowie entlang der Coquihalla-Schlucht, die durch die vier Othello-Tunnel führt.
Die meisten Tunnel sind beleuchtet, es empfiehlt sich trotzdem Licht mit dabei zu haben, z.b. für den längste Tunnel auf der Strecke, welcher 1km lang ist.
Bei gutem Wetter ist der Weg leicht befahrbar, jedoch können Regen oder Überschwemmung aus dem überwiegenden Schotterweg die fahrt erschweren, da zudem einige Passagen sanding oder verwurzelt sind. Wir empfehlen mindestens ein Cross oder Mountainbike für die Tour.

Die nächste empfehlenswert Option ein paar Tage in der Natur zu verbringen ist der Manning Park.
Zwei Wanderungen sind besonders populär, der Lightning lake trail um den See herum sowie der Heather tail auf dem Rücken der 2000 Meter Berge mit alpinen Aussichten, sowie Blumen. Wir entscheiden uns für das letztere und erfreuen uns an der Landschaft sowie der herrlichen Panoramaaussicht. Besonders im Sommer blühen hier schöne Alpenblumen auf den vielen Berghängen.

Wer eine Nacht bleiben möchte, kann hier zelten oder sich ein Zimmer im Hotel nehmen. Dieses bietet einen kleinen Pool mit Whirlpool und zwei Saunas an. Wir haben das mal für euch vor getestet und können sagen, ja, den Whirlpool kann man mitnehmen. Übernachtet haben wir jedoch auf der schönen Copper Creek Recreation Site, nur ein paar Kilomter außerhalb vom Park, das war kostengünstiger und ruher 🙂

Für alle Rambo Kenner ist ein Stopp in der kleinen Stadt Hope obligatorisch. Genau hier wurden die Szenen für den ersten Rambo Film gedreht. Fans erkennen sicherlich einige Gebäude wieder und können am Stadtrand ein Foto mit ihrem Helden knipsen.
Von hier ist es dann noch 1 Stunde nach Vancouver …

Over and out.

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