Nach Quebec City gibt es nur einen Weg – quer durch Labrador: 2700 km, davon 890 km Schotterpiste. Die Alternativen sind fliegen, den gleichen Weg wieder zurück (ebenso 2600 km + Fähre) oder das Auto per Container verschiffen. Alles zu teuer, und bei weitem nicht so interessant wie weiter das Land erkunden. Ab Red Bay begeben wir uns also auf den Highway 510 und bereiten uns auf 9–11 Stunden Schotter vor …
Unterwegs gibt es noch vier Ortschaften, nur eine direkt am Highway, die anderen 30 bis 90 km abseits. So heißt es auftanken … $1.39 pro Liter, die günstigere Variante. Seit Halifax ($1.15) ist der Preis kontinuierlich gestiegen (auf ca. $1.25 im Norden von Neufundland).
Wir fahren ca. 3 Stunden mit 60 km/h über die gut gepflegte Schotterstraße bis nach Port Hope Simpson. Wir brauchen eine Pause, das Wetter lädt endlich dazu ein – kein bewölkter Dauerregen am Himmel.
Was macht man da in Kanada am besten? Genau, fischen!
Unterwegs haben wir uns eine Fischfanglizenz und eine einfache Angel sowie Haken für zusammen $50 an der Tankstelle besorgt. An der es ebenfalls Jagdgewehre in der Eingangshalle neben dem Fischzubehör gab. Tatjana wirft zuerst und beim dritten Versuch beißt etwas an! Die Spannung steigt. Als wir den Fisch raus ziehen schaut und ein Monster entgegen. Riesige Augen sowie Stacheln am Rücken – ein Steinfisch. Er kommt wieder ins Wasser. Nach einer Weile und ein paar Versuchen, bekommen wir Gesellschaft, muss wohl ein Spot sein. Wir haben einen guten Riecher. Der Hobby-Fischer, der aus dem Auto steigt, hat eine weitere Angel für uns dabei, perfekt.
Leider haben wir an diesem Tag kein Glück mehr, aber der Nachbar. Er selbst mag Fisch nicht, deswegen schenkt er uns die gefangene Forelle. Er fischt nur so. Das ist nett und wird zu unserem Abendessen!
Die Moskitos rauben uns wiedermal den Schlaf, schrecklich. Eine entflammte Citronella-Spirale verhilft zu etwas Ruhe.
Am nächsten Tag geht es weiter, 6 Stunden Schotterstraße … Nicht ohne sich zu waschen im kalten Flusswasser, muss ja mal sein. Vor allem am Morgen hat ein Fluss in Labrador eine belebende Temperatur. Der Seelachs springt um uns aus dem Wasser. Das ist das Zeichen – Bam, ich hole die Angel. Ein Schwung über die Schulter, noch einer, noch einer und ich habe einen an der Leinen. Ich fange einen Fisch. Welcher? Er hatte ein Fischkörper, ein Fischgesicht, war grau und an diesem war nicht viel Fleisch – besser als nichts. Als der nächste Fisch den Haken abreißt, geht es weiter in Richtung Cartwright …