Mit Waynes Reisetipps ging es auf der Fähre zur nächsten Insel, Fogo. Auf dem Programm stand Kultur: Wir wollen die architektonisch ausgefallenen Künstler-Ateliers sehen. Die Arbeitsateliers sind für internationale Künstler auf der Insel verstreut. Diese Studios, inmitten von weitläufigen Landschaften, stechen mit ihrer abstrakten, schwarz/weiß gestrichenen Holz-Fassade, hervor und sehen mega cool aus!

 

Fogo
Des Weiteren stehen einige Wanderungen an, und auch diese Insel entzückt uns mit wechselnden Fels-, Gestein- und Klippen-Formationen, sowie Farben und tosenden Wellen, welche gegen die Küste prallen.

 

Tilting
Wandern …

 

Joe Batt’s Arm
Noch mehr wandern …

Wir genießen das sonnige Wetter. Bei einem Besuch im Hafen erfahren wir, dass in ein paar Tagen eine Ladung Greenbay Heilbutt erwartet wird, und derzeit Snow-Crab Saison ist, welchen wir gegart im Hafen des Nachbardorfes bekommen würden. Wir beide sind begeistert, dass müssen wir probieren und eilen zum nächsten Hafen, bald ist nämlich Feierabend.

Unterwegs fragen wir nach dem Weg und Joe kündigt uns direkt telefonisch an, was ein Service 😉
Zum ersten Mal essen wir Snow-Crab: Ähnlich wie beim Lobster muss man sich beim herauspuhlen des Fleisches in die Materie einarbeiten. Die Mühe lohnt sich! Zum Geschmack: Süßer und fischiger als Lobster.
Nach einer weiteren Wanderung und mit herrlichem Sonnenuntergang, beenden wir den Tag.


Am Morgen besuchen wir das Fogo Island Inn, ein Nobelhotel mit Kunstgalerie. Es ist ein Kunstwerk aus Abstraktion trifft Tradition. Gleichzeitig ist es ein offener Raum für Besucher und Anwohner: 2-mal täglich lässt sich eine Filmvorstellung im hauseigenen Kino genießen, außerdem gibt es ein skurriles Café mit regionalem Essen und eine öffentliche Bibliothek.

 

Nach einem Morgen in der Bibliothek begeben wir uns auf den Turpin’s Trail. Die Sonne strahlt kräftig. Die Strände laden zum Schwimmen ein … Bei gefühlten 5°C trauen sich die Einheimischen ins Wasser. Wir begnügen uns mit einem Fußbad. Wir treffen Marilyn, ihre Schwester Geraldine mit ihrem Mann Wendel. Im Sommer pflücken sie Kiloweise Beeren, welche zu Gelee oder Marmelade verarbeitet werden und verkauft werden. Wir sind interessiert!

Daraufhin statten wir Geraldine einen Besuch ab und erwerben nach einer Verkostung in ihrer Küche Blaubeer-Gelee sowie Zitronen-Grapefruit Marmelade.
Marilyn empfiehlt uns einen Übernachtungsplatz mit Sicht auf den Sonnenuntergang, herrlich!
Während wir unser Abendessen kochen, taucht Marilyn auf. Marilyn: „Habt ihr morgen Lust auf ein gemeinsames Abendessen?“
Am Nächsten Morgen ergreifen wir die Gelegenheit: Wir besorgen frischen Tribut (so wird der Greenbay Heilbutt hier genannt) vom Hafen für das Abendessen. Nicht jedermanns Sache wie man mir berichtet, als ich beim Filetieren des Fisches zuschaue.
Zum Glück wurde die Fischerei in Neufundland durch die Regierung in den 90ern wegen Überfischung immens eingeschränkt, sodass sich die Fischbestände erholen. Zur gleichen Zeit haben die ortsansässigen Fischer, alle Männer, ihre Jobs verloren. Der frische Wind, der Jugend bleibt aus. Im Sommer sind die Häuser belebter. Die Enkelkinder kehren in ihren Schulferien ein. Zur Zeit dürfen die Ansässigen in ihren Gewässern für 14 Tage im Juli/August fünf Fische pro Person pro Tag fangen. Die Einwohner klagen.

Geraldine backt den Tribut. Der Fisch hat eine weiche langfasrige Struktur.
Ich repariere als Dankeschön den WLAN-Drucker. Kaum schaue ich mich um, bekommt Tatjana die Haare geschnitten. Ja, das gehört ebenso zu Geraldine’s professionellen Fertigkeiten. Ich kann das Angebot, meine Haare zu schneiden sowie den Bart zu trimmen, nicht abschlagen. Das Ergebnis ist fabelhaft. Vielen lieben Dank!! Wir sehen wie neu aus.
Zum Abschied schenkt Geraldine uns ein selbstgebackenes Brot, wow! Mit dem breitesten Grinsen verabschieden wir uns und treten die Fahrt zum Fähren-Terminal an, wo wir übernachten, um am nächsten Morgen die erste – ok, die zweite Fähre aufs Festland zu nehmen.

Canada Day steht bevor. Wir wollen diesen in St. John’s mitfeiern!

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