Weiter geht es zur Küstenlinie des Huronsee, der Georgia Bay – eine 200 km lange, 80 km breite Bucht mit grau- und rosafarbenen Granit-Klippen. Es ist Teil des UNESCO Biosphärenreservats und ein Sommer-Süßwasser-Erholungsgebiet das durch seine größe ein Meereseindruck vermittelt. Die vielen Strände laden zum Baden ein, wenn nur das Wasser nicht soooo kalt wäre im Juni. Wer zum Schwimmen kommt, sollte Ende Juli, Anfang August anreisen. Alternativ ab Septembers, da entgeht man den Sommerhaus-Schulferien und hat die Strände für sich.

Die kleineren Seen im Landesinneren sind dafür Ende Juni an heißen Sommertagen warm genug mit 15–16 Grad :)
Mit den vier großen Seen Kanadas – Superior, HuronErie, Ontario, welche sich die Provinz Ontario mit den USA teilt, hat die Region die größte Menge an Süßwasser der Erde, 21 % der Weltoberfläche! Der ständige Blick aufs Wasser lässt hier kein Ende erkennen, ein Gefühl wie am Meer eben.
Weiterhin interessant, es gibt hier mehr Reptilien und Amphibien als irgendwo in Kanada. Von den über 33 bekannten Arten ist die bekannteste, die Massasauga Klapperschlange. Uns sind jedoch nur jede Menge Kröten, Blindschleichen und Schildkröten über den Weg gelaufen – das ist auch gut so.

Georgia Bay, das ist die Ostseite des Huronsee, sie besticht mit ihren ca. 30.000 Inseln. 5000 weitere sind auf den anderen großen Seen verteilt und machen Lust mit Kayak, Kanu oder Boot auf ein Inseln-Abenteuer. Dabei sind nicht mal die kleinen aus dem Wasser ragenden Granitfelsen mitgezählt, welche diese Zahl auf 60.000 verdoppeln. Genau diese Landschaft, inmitten der Seen lockt.

Durch ein Netz aus Fahrradwegen lässt sich die Region zwischen Penetanguishene und Waubaushene mit dem Fahrrad erkunden. Kurz vor Midland, entlang der Fahrradstrecke, kann die erste europäischen Siedlung in Ontario (1639) besichtigt werden. Die rekonstruierte Siedlung Sainte-Marie Among the Hurons Mission, der Hauptumschlagplatz der Jesuiten, bringt einen ins 17 Jh. und zeigt das Leben der Pioniere mit Missionsauftrag, besonders in Beziehung zu den Ureinwohnern, vor allem den Huron – spannend. Für christliche Hurons ist dieser Ort zur Pilgerstätte aufgestiegen.
Die Orte auf unserer Tour bieten mit einem kleinen Stadtkern die üblichen Boutiquen und Cafés zum durchschlendern. Hervorzuheben ist Midland, welches mit seinen kunstvollen Gebäudemalereien besticht.
Ebenso gibt es hier am Hafen kostenloses Internet, saubere Toiletten und einen freundlichen Hafenmeister. Als dieser erkennt das wir früh morgens mit verschlafenen Gesichtern unsere Zähne putzen, bietet er uns an die Duschen am Hafen zu nutzen, welche sonst den Seglern vorbehalten ist. Das war sehr aufmerksam 🙂

 

Wir hängen ab. Zum Entspannen und Sonne tanken taugen die Strände in der Region. Der populärste ist Wasaga Beach mit 12 km der längste öffentliche Strand der Region. Mit allerlei Fressbuden oder Spilothekengebührenpflichten Parkplätzen und Adventure Spielplätzen – für unseren Geschmack einfach zu überlaufen. Eine kostenlose Möglichkeit zu parken bietet immerhin der strandnahe Provincial Park, wenn man die Provincial Parks Saison Karte besitzt. Aber wer schon da ist sollte bei Grandma’s Beach Treats in Wasaga Beach Eissorten wie Black Raspberry Thunder oder Blueberry Ripple schlecken, aber lasst auch Platz für die hausgemachten kanadischen Butterkuchen mit klebriger Pekannussfüllung … mhhhh!

 

Balm Beach, zu der die Einheimischen gerne fahren, ist die entspannte Alternative. Nicht groß, aber schön gelegen.

 

Empfehlenswert ist der Awenda Provincial Park. Dieser ist etwas außerhalb, bietet aber den schönsten Strand. An Waldrand gelegen ohne Pizza- und Eisbuden, bietet die besten Aussichten auf die kleineren Inseln der Georgia Bay.

 

Auf unserer Fahrradtour entdecken wir viele weitere Strände, doch zu unserem Bedauern müssen wir feststellen, dass es sich um private Strände handelt. Von der Straße und zwischen den Häuserreihen erreichen wir 30 Meter breite öffentliche, abgezäunte Abschnitte. Die Zugänge sind nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß erreichbar, da das Parken rund um den Zugang verboten ist. Wenn der Abschnitt erreicht ist, gehört er dir! Ab aufs Rad: Bei unserer 45 km langen Fahrrad-Rundtour von Penetanguishene über Balm Beach nach Awenda Park und zurück nach Penetanguishene konnten wir alle 5 km anhalten, für die nächste Abkühlung.

 

Kayaks oder Kanus bei White Squall Paddling Centre ausleihen und tagelang die Küstenregion erkunden. An den Künsten zu paddeln oder driften, fühlt sich richtig an.

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