New Brunswick (NB) hat die Größe Frankreichs mit nur 700.000 Einwohnern. Viele kleine Fischerdörfchen zieren die Küstenstraße, den Acadian Scenic Drive, dem wir abseits der Autobahn folgen.
Während die an USA grenzende Westseite der Provinz durchzogen ist von Wäldern und Flüssen, besticht die Nord-Seite mit unzähligen Stränden und Dünen – Kein Wunder, dass sich die Franzosen hier angesiedelten haben. Wie in Québec wird hier zu 35 % französisch gesprochen, jedoch ist NB die einzige offizielle bilinguale Provinz Kanadas.
Ende Mai wird es spürbare wärmer, die Temperaturen klettern auf über 20 Grad: T-shirt Wetter am Strand scheint ein ferner ersehnter Traum! Wir gönnen uns einige Pausen entlang der Route, spazieren auf Dünen oder radeln durch den National-Park Kouchibouguac.

Bouctouche
Der Name des Ortes basiert auf dem Wort Chebooktoosk, das in der Sprache der Mi’kmaq-Ureinwohner „große Bucht“ bedeutet. Die ersten Siedler waren Arkadier, die sich 1784 in der Gegend niederließen. Nach 1800 und der Umsiedlung der Arkadier folgten auch Einwanderer aus England. Hauptlebensgrundlage waren der Fischfang, die Holzwirtschaft und der Schiffsbau. So auch der Geschäftsmann James Dargavel Irving, der in Bouctouche ein Sägewerk betrieb. Sein Sohn, der 1899 in Bouctouche geborene Kenneth Colin Irving gründete 1924 die in der Erdölförderung, Erdölverarbeitung und im Erdölvertrieb tätige Firma Irving Oil – wer durch Kanada fährt, der kommt nicht umher seinen Tank bei Irving zu füllen. Hier in Bouctouche eröffnete er seine erste Tankstelle.

Irving Eco: La dune de Bouctouche wird von J.D. Irving  erhalten. Dies ist eine der größten erhaltenen Sanddüne entlang der Nordküste Amerikas. Gelegen auf der Northumberland Strait nur wenige Minuten nördlich der Stadt.
Die Düne streckt sich über 12 km. Wir spazieren auf dem 800 m langen Dünen-Boardwalk über die Salzsumpf-Landschaft mit Informationstafeln zur Entstehung der Düne.

Das Irving Arboretum ist Kanadas ein Tribut an das Irving Patriarchat: Die kleine Kapelle in der sich der Sohn von seinem Vater, James Dargavel Irving, verabschiedete, ist umgeben von einem Park mit Baumarten aus ganz Kanada. Dieser Park hat einen Wanderweg und Durchfahrweg für das Auto.

Es ist ruhig auf den Straßen. Am Holzsteg der Dünen von Bouctouche lernen wir Rosa kennen. Die herzensliebe Dame, die uns nach Smalltalk zum Frühstück einlädt. Vollgepackt erwartet sie uns mit Touristen-Zeitschriften, Straßenkarten und Reisetipps zu New Brunswick. Sogar ein Souvenir bekommen wir: ein Handbuch mit dem Logo der Provinz, cool! Nach ihrer Tätigkeit als Botschafts-Sekretärin hilft sie jetzt freiwillig am Flughafen ankommenden Touristen. Wir können bei Kaffee und köstlichen Pfannkuchen im Restaurant la Sagouine Reisegeschichten austauschen.

 

National-Park Kouchibouguac
An der Ostküste von Neu Braunschweig liegt Kouchibouguac National Park und bekommt das wärmste Wasser nördlich von Virginia (am wärmsten soll es in Shediac sein, zwischen der Insel Prince-Edward-Island, Nova-Scotia und New Brunswick erwärmt sich das Wasser am schnellsten).

Wir steigen auf die Fährräder um entlang der Rivière Kouchibouguac zu Kellys Strand runter zu rollen. Über eine Brücke gelangen wir zur South Kouchibouguac Dune: Mutige springen schon im Mai ins Wasser. Wir wälzen uns auf dem warmen Sand.

 

Für die Weiterfahrt nehmen wir die 117 über Baie-Sainte-Anne auf den Highway Nummer 11 und nach Bathurst und einem Zwischenstopp am Beresford Beach, nehmen wir zur Abwechslung die 134 bis nach Campbellton, wo wir zum Übernachten aufschlagen vor Gaspesie.

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