Von Saguenay fahren wir 50 km Westwärts zum See St. Jean. Hier gibt es einen Fahrradweg, der um den See führt: 256 km, über 1000 Höhenmeter in 3 Tagen, daccord! Der Blaubeeren-Ragweg wie er auch bezeichnet wird, ist eine ausgebaute Strecke durch kleine Ortschaften, Felder und Farmen.

1. Tag: Wir fahren von Saint-Gédéon bis Saint Henri-de-Taillon. (Distanz: 49 km, Anstieg: 366 m, Zeit: 3:40 h)
Am ersten Tag beginnen wir unsere Tour verspätet, da es am Vormittag regnet. So gegen 2 Uhr treten wir in die Pedale. Wir sichten auf der Karte die Möglichkeit mit einer Fähre den Fluss zu überqueren. Schon werden die Fahrräder verladen. Wir sind für 5 Minuten auf dem Boot. Wir schwingen uns wieder auf das Rad. Schon müssen wir Halt machen, der Abend bricht an. Wir halten auf einer Wiese hinter einer Tankstelle mit Aussicht auf den See. Neben uns entdecken wir einen Gemeinschaftsgarten mit frischen Kräutern, Salat und Zucchini – ein herrliches Abendessen.

 

2. Tag: Saint Henri-de-Taillon bis zum Parkplatz von Albanel schaffen wir an diesem Tag. (Distanz: 90 km, Anstieg: 300 m, Zeit: 5:35 h)
Am frühen und kühlen Morgen laufe ich rüber zur Tankstelle, an der ich einen warmen Kaffee für mich und eine heiße Schokolade für Martin ziehe. Entlang der Seeküste fahren wir weiter auf dem Fahrradweg. Der Radweg ist ausgezeichnet ausgezeichnet. Meistens geht es auf Fahrradwegen entlang des Sees, aber auch auf abgelegenen Landstraßen und teilweise befährt man die Hauptstraßen, die teilen wir uns mit Autofahrern. Entlang der Strecke sehen wir immer wieder Blaubeerfelder – dicht bewachsene Büsche. An diesem zweiten Tag fahren wir so lange bis der Hintern schmerzt – 90 Kilometer.

 

3. Tag: Wir starten in Albanel und kommen erschöpft bei Abenddämmerung in Saint-Gédéon an. (Distanz: 117 km, Anstieg: 400 m, Zeit: 8:56 h)
Der dritte Tag beginnt mit Nieselregen – da müssen wir durch. Der Himmel klart auf bei einem Baguette mit Oliven am Picknicktisch vor dem lokalen Supermarkt. Unterwegs kommen wir an einem Innufest vorbei. Es gibt gebratene Gans, Fisch, traditionelles Brot und Innus, die uns zeigen wie man Fischernetze strickt, Kanus oder Paddel baut. Es ist erst Nachmittag, wir sind gut gestärkt und entscheiden uns weiter zu fahren. Wir sehen Seelandschaften umzingelt von Wäldern, Québécois-Ortschaften und Blaubeerfelder. Es wird spät, noch 20 km – das schaffen wir! Erschöpft, ausgehungert kommen wir an unserem Auto an. Wir sind um ein Abenteuer reicher, sowie die Erkenntnis, dass wir 120 km mit jeweils 10 kg Gepäck an einem Tag fahren können. Wir müssen es nicht sobald wiederholen ;)

 

In der Sonne entspannen, Sonnenblumenkerne knacken und lesen, dass ist der Plan für den Folgetag.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

%d Bloggern gefällt das: