Auf dem Juan de Fuca Wanderweg auf Vancouver Island – definitiv ein Wanderpfad, den ich nochmal bewandern würde. Zum Glück hat man uns den Empfohlen. Wir haben mit dem West Coast Trail geliebäugelt, bis uns Mike Blake (ein Wanderführer aus Vancouver Island, welchen wir in den Rocky Mountains getroffen haben) daran erinnerte, das der Juan de Fuca genauso schön ist, nicht so überlaufen und man keine Voranmeldung benötigt, um wie bei dem West Coast Trail die teure Wanderlizenz erwerben muss. Das hört sich plausibel genug an, um uns dafür zu entscheiden.

Wandern auf dem Juan de Fuca Weg
Das Nr. 1 To Do auf unserer Liste war der Besuch des Juan de Fuca Provincial Park und Sombrio Beach, um hier zu wandern. Der befindet sich auf der Westküste von Vancouver Island, ungefähr eine Stunde vom Örtchen Sooke entfernt. 47 km lang ist der Juan de Fuca Marine Wanderweg. Er ist die südliche Verlängerung des weltbekannten West Coast Trails.

British Columbia ist bekannt für die einzigartige Natur, aber diese spektakuläre Landschaft, aus Regenwald und felsiger Pazifikküste habe ich nicht erwartet. Außerdem hat der Wanderweg einige herausfordernde Teile, steile Sektionen und hat uns eingenommen.

Wir waren drei Tage unterwegs. Es lässt sich von beiden Seiten, der China Beach wie auch von Botanical Garden starten. Unser Auto haben wir bei China Beach geparkt und sind über Hügel zur Botanical Beach mit dem Fahrrad gefahren, damit wir zurück zum Auto wandern konnten. Es gibt hier auch organisierte Pick-up Services, welche euch am Ende wieder zum Auto fahren, aber wir haben unsere Bikes und sammeln die später mit dem Auto wieder ein. In den letzten Jahren gab es immer wieder Zwischenfälle, bei denen parkende Autos aufgebrochen wurden. Deswegen gibt es jetzt auf dem Parkplatz der beiden Startpunkte einen Sicherheitsdienst. Zum Parken der Fahrräder empfiehlt uns der Sicherheitsbeamte, diese auf dem Weg im Gebüsch zu verstecken.

Der Wanderweg durchquert unglaublich vielseitige Landschaften und ist das Zuhause von Schwarzbären, Walen, Seehunden, Adlern und Cougars – also alles was man sich erhofft zu sehen, wenn man durch Kanada’s Wildnis wandert.
Durch die nähe zum Meer und des Klimas kann der Wanderweg sehr feucht sein. Hier lohnen sich wasserdichte Überschuhe. Obwohl bei uns seit Tagen die Sonne scheint, sind die Wanderwege stellenweise feucht. Andere berichten davon, dass sie durchgängig knöcheltief im Matsch wanderten. Ich empfehle sich im Touristenbüro in Sooke darüber zu informieren wie das Wetter vorher war, damit besser abzuschätzen ist, in welchem Zustand sich der Wanderweg befindet. Die Touristeninformation liegt direkt auf dem Weg. Wir machen einen kurzen Zwischenhalt und informieren uns über die Bedingungen.

Auf dem Weg zum Payzant Creek
Als wir an der Botanical Beach, dem Ausgangspunkt, mit unseren Bikes ankamen, war es bereits 15 Uhr und zum ersten Campground in Payzant Creek noch 7 Kilometer.

 

Botanical Beach ist als Ort selbst total sehenswert: hunderte von kleinen Pools im Gestein gilt es zu Erforschen. Wir laufen umher, entdecken Seesterne, bunte Anemonen und Korallen. Wir sind erstmal zwei Stunden dort geblieben.

 

An mächtigen Bäume und sattem Grün auf einem mit Baumstämmen gestalteten Wanderweg fühle ich mich wohl. Ich bin durchweg am Staunen über den Regenwald um mich herum, in Kanada?!

 

Als wir nach circa zwei Stunden am Campingplatz ankommen, steht da ein Schwarzbär. „Lass uns lieber auf der anderen Seite übernachten“ lautet das Fazit dieser Begegnung. Der Bär ist gleich weggelaufen. Nur einen pinkfarbenen Haufen hat er hinterlassen – die Bären lieben es Beeren zu naschen. Die Nacht habe ich unruhig geschlafen.

 

Über Hängebrücken zur Chin Beach
Am Morgen ist die Luft feucht. Nach einem Müsli, Müsli, Jam, Jam, Jam-Frühstück geht es weiter in Richtung Sombrio Beach. Nach 11 km machen wir die Füße lang, bräunen uns am Strand. Irgendwo da draußen schwimmen Wale – ich bin mir sicher.

 

Der Weg führte uns heute über drei Hängebrücken. Heute werden wir noch weitere 9 km machen und nächtigen an der Chin Beach. Hier eine Karte zur Übersicht.

 

Es zieht sich zusammen. Die Temperatur fällt auf gefühlte 10° C. Der Wind vom Meer lässt die Zähne schlottern. „Lass uns ein Lagerfeuer machen!“ Überall fliegt am Strand Treibholz umher, das lässt sich wunderbar anzünden – packt euch was zum Grillen ein. Chin Beach ist ein beliebter Campingort. So haben wir heute Abend Gesellschaft am Lagerfeuer. Es wird zunehmend kühler. Die kalte Luft vom Atlantik kann schnell die Temperaturen umschlagen lassen. Ab in den Schlafsack lautet die Devise.

 

Von der Chin Beach nachhause
Am nächsten Morgen stehen 20 km auf dem Tagesplan. Die morgendliche Herausforderung sind Wespennester. Überall auf dem Trail von der Chin Beach bis zur China Beach sind Nester. Wir treffen immer wieder entgegenkommende, die gestochen wurden. Ein paar sind regelrecht in die Nester hineingetreten. Unangenehm. Wir sind gewarnt und halten Ausschau. Außerdem hat sich jemand, der wohl vor uns läuft die Mühe gemacht, diese zu markieren. Somit bleiben uns Stiche erspart.

 

Es klart wieder auf. Die Zwischenstopps an den verschiedenen Stränden kosten Zeit. So kommen wir erst gegen 18 Uhr nach Hause/am Auto an. Eine klasse Wanderung mit vielseitigem Sichten von Tieren und Beeren zum Mampfen gab es auch überall.

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