Bei Camping-Fertigessen scheiden sich oft die Geister: Wie gesund ist gefriergetrocknetes Essen und welche Zusatzstoffe sind darin enthalten? Oder, wieso schmeckt Dosenessen so unerträglich?
Natürlich ist es einfacher beim Campen fertiggekochtes in Dosen mitzunehmen oder sogar fürs Wandern gewichtssparend in gefriergetrockneter Form einzupacken. Die Zubereitung spart zwar Zeit, doch sollte man nicht vergessen, das der Körper einen hohen Anteil an Energie dafür aufwenden muss, die darin enthaltenen chemischen Konservierungsstoffe zu verdauen. Vom Geschmack ganz abgesehen, kann dieser Prozess oft zu Verdauungsstörungen führen.
Die problematischen Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker werden dabei leider von den meisten Hersteller hinzugefügt, um das Essen haltbar sowie geschmacklich interessanter zu machen. Beispiele der drei großen Herstellen können aus der Zutatenliste entnommen werden:
– Bla-band: Oriental chicken with couscous
Zutaten: … Geschmacksverstärker: Hefeextrakt / Konservierungsmittel: Schwefeldioxid. Sowie Palmfett, Maltodextrin, Kartoffelstärke, Aroma …
– Travellunch: Linseneintopf mit Speck
Zutaten: … Geschmacksverstärker: Hefeextrakt / Konservierungsstoff: E 250. Sowie Stabilisator E 450, Palmfett, modifizierte Stärke, Maltodextrin, Aroma …
– Trak n Eat: Jägertopf mit Rindfleisch und Nudeln
Zutaten: … Geschmacksverstärker: Hefeextrakt / Verdickungsmittel: Guarkernmehl / Trennmittel: Kieselsäure / Stabilisator: Triphosphat. Sowie Glucosesirup, Maltodextrin, Palmfett, Aroma …
Eine alternative stellt Adventure Menu vor. Die tschechische Firma hat es sich zur Aufgabe gemacht, qualitativ hochwertiges Essen für jedes Outdoor-Erlebnis zu schaffen, das Geschmack und Komfort vereint.
Um den Geschmack zu erhalten, werden zum einen hochwertige Zutaten verwendet, keine Nahrungsergänzungsmittel, keine künstlichen Zusatzstoffe. Zum anderen ist es die Herstellung, welche es besonders macht. Anders als die meisten Hersteller, wird anstatt des Trockenverfahrens auf die traditionelle Sterilisation gesetzt, ähnlich wie beim Einkochen, ohne jedoch alles zu einem Brei zu verkochen. Das macht das Essen drei Jahre haltbar.
Der Komfort wird durch die schnelle Zubereitung erreicht, welche bei Adventure Menu sogar noch dazu ganz ohne Kochequipment passiert. Der Clou sind die selbst erhitzenden Päckchen, die das fertige Essen in 12 Minuten aufwärmen. Und das beste dabei, diese Heizpäckchen sind biologisch abbaubar!
Ich habe es auf meiner Tour getestet und war begeistert, wie einfach und schnell es funktioniert:
1) Mitgeliefertes Zip-Tüte öffnen
2) Heizpäckchen auspacken und reinwerfen
3) 60 ml Wasser mit der Heizpäckchenverpackung abmessen und dazu schütten
4) Essenstüte reinlegen und zuschließen
5) Magie 12 Minuten ihr Ding machen lassen
Damit bleibt nur noch öffnen und genießen 😉
Selbsterhitzende Päckchen / Funktionsweise:
Um das Verfahren etwas zu entzaubern: der Trick wird durch die Reaktion zwischen Branntkalk aus dem Päckchen und dem hinzu geschüttetem Wasser vollbracht. Wenn das Wasser mit dem Heizpäckchen in Berührung kommt, reagiert das Calciumoxid (Branntkalk) und erzeugt neben Calciumhydroxid auch Wärme. Ich war sehr überrascht, das 60ml Wasser ausreichen, um das Essen damit aufzuwärmen.
Durch das verschlossene System in der Zip-Tüte bleibt die Wärme in Form von 100°C heißem Dampf in der Ofen festen Verpackung und erhitzt das Essen. Auf diese weise können zwei Menüs gleichzeitig zubereitet werden (mit doppelt so viel Wasser und einem weiteren bzw. größerem Heizpäckchen).
Das schöne dabei, dies gelingt von ganz alleine, ohne auf das Essen aufpassen zu müssen. Selbst Regen oder Wind können der Zubereitung in dem geschlossenem System nichts ausrichten. Egal wo, wird das Essen in 12 Minuten fertig.
Das Beste daran, das Heizpäckchen ist dabei 100% kompostierbar und kann einfach in der Natur zurückgelassen werden. Ich empfehle das Heizpäckchen ein paar Zentimeter in die Erde zu stecken, nachdem es abgekühlt ist, damit bleibt kein sichtbarer Müll liegen.
Selbstverständlich muss die kleine Heizpäckchenverpackung wieder ins Tal mitgenommen und in der Werkstofftonne entsorgt werden. Die große Zip-Tüte wird dabei wiederverwendet und sollte einige Touren überstehen.
Die 12 verschiedenen Menüs haben mit 400 g im Schnitt um die 2500 kj und ergeben eine ausgewogene Mahlzeit. Wer so wie ich meistens etwas mehr hunger hat, kann mit einem Trail-Mix aus Trockenfrüchten und Nüssen weitere Kalorien zu sich nehmen.
Adventure Menu bietet hierfür sogar fertige Mischungen aus Trockenfleisch-Nuss-Frucht an.
Geschmacklich war das von mir getestete Tandori Quinoa gut abgeschmeckt und nicht zu scharf. Von der Konsistenz war es für mich etwas zu breiig, was bei dem Gericht wahrscheinlich normal ist.
Alles in allem ein sehr praktisches und einfaches System, ohne schweres Koch-equipment mitschleppen zu müssen. Neben 12 Hauptgerichten (zwei Vegetarisch, eine mit Fisch) bietet Adventure Menu zudem zwei Frühstücksoptionen (Milchreis mit Pflaumen und Arme Ritter mit Äpfeln und Zimt), sowie abgepacktes Trockenfleisch auch fertige Trockenfleisch-Nuss-Frucht Mischungen für unterwegs an.
Preislich liegen die Hauptmahlzeiten bei 8-10 Euro, was im ähnlich zu anderen Anbietern ist.
Neu für 2019 kommen zudem die ultra-leichten, vakuum-getrockneten Fertig-mahlzeiten, welche mit 120g Füllgewicht nach Wasserzugabe ein 450g schweres Essen ergeben.
Was mir noch gut gefällt ist, das Adventure Menu Mitglied bei 1% For the Planet ist und durch die Spenden Projekte unterstützt, die unsere Erde schützen.
Fazit:
+ Schnelle Zubereitung
+ Hoher Energiewert
+ Kein Kochsystem erforderlich
+ Keine Geschmacksverstärker, keine Konservierungsstoffe
+ Heizpäckchen biologisch abbaubar
– Textur etwas zu breiig
Das klingt ja mal echt interessant. Vor allem für kurze Touren oder für Touren in Waldbrandgefährdeten Regionen hat die Idee wirklich was. Der Preis hat es dafür aber ganz schön in sich.
Es ist teurer, als selbst Nudeln mit Souce zu kochen, das stimmt. Im Vergleich zu den anderen Herstellern von Camping-Fertigessen finde ich den Preis in Ordnung.