Nach unserem USA Ausflug bleibt es lebendig bei uns. Mit der Clique von Sprachschülerinnen aus dem französisch Kurs füllt sich unser Termin Kalender.
Dienstag: Abschiedsfeier unserer Fahrrad-Rikscha Crew. Nach dem Motto „Jeder bringt was mit“, gibt es ein buntes Potpourri aus verschiedenen – BIEREN 🙂
Auf Platz eins der günstigen, aber auch leckeren Biere, steht bei uns im Kühlschrank das lokale Boréale. Seit 1987 stellt die Brauerei mittlerweile ein Dozent Biersorten her, vom Lager, über ein Helles bis zum Dunkeln ist einiges vertreten. Mein Favorit ist das Dorée (golden), mit leichtem Honig Geschmack – alles aus der Region.
Da das Bier so gut ist, bringt Phil sein Lieblingsbier mit: Boréale IPA (India Pale Ale), mit ein paar mehr Umdrehungen in der Flasche schmeckt das Bier nach Hopfen und Malz. Sehr lecker.
Als alternative dazu bringt Océane ein Konkurrenzbier aus den USA mit: Pabst Blue Ribbon. Wer es kennt, schmunzelt jetzt bestimmt, für alle anderen, hier entlang. Kurz gesagt, es ist Vergleichbar mit dem heimischen Öttinger, wobei der Geschmack doch wässriger ist.
Überwältigt werden wir jedoch von der Auswahl die unser Chef ähm Manager mitbringt. Neben einem Mix lokaler Wurst sowie Käsesorten, gibt es für unsere Bierprobe ein paar Besonderheiten aus einigen der 300 Mikrobrauereien Québecs.
Besonders fallen die Biere in Sektflaschen auf – sowas findet man bei uns nicht. Nachdem wir uns mit dem 12er Karton Boréale und den 6er PBR warm getrunken haben, dazu die Unmengen Käse, Wurst und Tatjanas Börek verpeist haben, kommen wir zum genüsslichen Teil der Bierprobe. Darunter sind Biere wie Diablo (mit 10% Alkohol), Tracteur und andere, deren Namen ich zu dem Zeitpunkt nicht mehr behalten konnte. Es wird ein witziger Abend, ihr könnt es euch vorstellen 🙂
Freitags: all you can eat Sushi! Su Hyun reserviert für uns und Mavie einen Tisch in dem Sushi lokal Samurai in dem sie arbeitet. Mittags Buffet für $20, ein guter Preis. Das finden nicht nur wir, der Laden ist mittags poppe voll. Man bestellt wie in unserem lokal in Darmstadt nach Nummer auf einem Zettel der in die Küche geht. Die Rollen sind lecker zubereitet, und richtig voll werden wir ebenso. Trotzdem vermissen wir ein wenig Wu’s kitchen, besonders die bebilderte Menü-Karte 😉
samstags geht’s zusammen zum Yoga. Nach Empfehlung von David fahren wir zu einem Kurs der neuartige Yoga-Positionen nach Vorbild von Tieren anbietet. Eine teilweise fordernde Art den Tag zu starten. Danach gehen wir unserem Lieblings Lebensmitteleinkauf nach – dumpstern, aus der Tonne. David, ein Freund den wir in der Kooperativen Heimwerker-Werkstatt kennengelernt haben, zeigt uns seine Supermarkt-Hinterhöfe. Wir fühlen uns wie zu Hause 😉
Gut, dass es draußen schon so kühl ist, so halten sich die belegten Baguettes, Kuchen, Donuts und Obstboxen sehr gut.
Danach gehen wir unserer Lieblings Freizeitbeschäftigung nach, Museen besuchen. Wenn man keinen Fernseher hat, bildet man sich direkt vor Ort weiter.
Da wir letztes mal nicht alles im Detail gesehen haben, statten wir dem Frankophonie Museum einen Besuch ab. Wir haben Glück, gerade wird eine englische Führung angeboten, wir sind direkt dabei! Unsere Führerin ist wirklich gut und kennt eine Menge Details und Hintergründe. Nicht nur zur Geschichte Québecs und der Priester Schule die wir gerade besichtigen. Sondern besonders zu den Ureinwohnern Kanadas. Wir löchern sie mit unzähligen fragen.
Am Ende der Tour, 20min über der Zeit, erfahren wir den Grund ihres breiten Wissens über die Ureinwohner. Sie gibt im Museum de la civilisation touren zur aktuellen Inuit Ausstattung. Die nächste Führung gibt sie am Sonntagmorgen. Wir sind begeistert, dass wollen wir uns nochmal anschauen. Mit einem so gut verständlichen Touristenführer macht es doppelt so viel Spaß. Und man nimmt viel mehr von der Tour mit! Wir haben uns vorgenommen jetzt an allen Orten solche geführten Touren zu nutzen die historisch interessant sind.
Sonntag, 10:30 Uhr, wir sind mit die ersten im Museum. Lag vielleicht an der Zeitumstellung (wegen Halloween passiert das hier später, man hatte Angst das es sonst zu spät und zu dunkel für die Kinder abends wird).
Wie gedacht war die Tour super informativ! Jetzt wissen wir etwas mehr zur Lebensweise der Ureinwohner von früher und heute.
18:30 Uhr, wir sind zum Essen und Filmabend bei Su Hyun eingeladen. Neben unserem Baguette + Aufstrich gibt es grünen Salat mit Rosinen und Apfel, Gemüse Stangen mit Jogurt sowie Popcorn und Donuts. Nach etwas Französisch small talk schauen wir einen Québécoi Film ‚I killed my mother‘. Eine echt gute Abwechslung zu den üblichen Hollywood Filmen. Jedoch ohne englischen Untertitel keine Chance, wie alle Québécois wird zu schnell und umgangssprachlich gebabbelt!
Der Rest der Woche geschaltet sich recht routiniert.
Montagmorgens in der Bibliothek am Rechner arbeiten. Mittagessen, Wohnung aufräumen, weiter Computern, Yoga.
Dienstagmorgen Internet und das Auto durchchecken am la patente, Mario ein netter Mitarbeiter in der Werkstatt kennt sich bestens mit Autos aus. Wir diagnostizieren ein Leck in der Bremsleitung und heruntergefahrenes Getriebeöl, das Auto ist reif für den Mechaniker. Danach geht’s dumpstern, schwimmen, Sprachkurs und zum Abschluss des Abends bouldern mit Marie-eve.
Mittwochmorgen Bibliothek zum Interneten und Bewertungen rausschicken, daheim Mittagessen, Computern, Yoga, schlafen.
Donnerstag Arzt Besuch, Computern, Sprachkurs, secondhand laden, Computern, essen …
Freitag, Autowerkstatt, zeichnen sowie Erledigungen und schon ist wieder Wochenende! 😉
Abends gehen wir zu einem brasilianischen Konzert die Hüften schwingen. Yeah
Samstag Yoga, laufen, Wohnung in Montreal suchen, Computern. Die wissenschaftliche Arbeite schreibt sich nicht von allein.
Wie war das, mit der Routine? Ja, unser Auto muss für den Winter fit gemacht werden. Nach 10.000 km muss das Getriebeöl gewechselt werden, die Bremsleistung geprüft und Bremsflüssigkeit nachgefüllt werden, Winterreifen draufgezogen werden und sowas halt.
Ah, euch interessiert die Geschichte mit dem Arzt? Tatjana war ihre Hand durchleuchten. Denn die kleine Zyste muss weg. 150$ kostet hier so ein Arzt Visite. Ultraschall beim Spezialisten nochmal 190.
Auto Reparatur 400$, und die traurige Erkenntnis das nicht alle Auto-Probleme beseitigt sind. Bremsen müssen gewechselt werden und das Kugellager des Vorderrads ersetzt werden. Die Fahrt durch Labrador hat das Auto wohl doch etwas mitgenommen.
Oh ja, da war noch was, Montreal? Jop, mach zwei Monaten ist die Zeit reif weiter zu ziehen. In die 3 Millionen Metropole. Mit der Hoffnung auf einen Job und noch mehr Erfahrungen…