Wir haben es geschafft, wir sind am nördlichsten Punkt Neufundlands angekommen. Der Ort, der als Abschluss des menschlichen Zirkels bezeichnet wird. Hier hat sich der Mensch vor über 1000 Jahren, zum ersten Mal seit der Wanderung aus Afrika wieder getroffen.

Es waren die Wikinger um Leif Erikson, Sohn von Eric dem Roten, die als erste Amerika erreichten. Auf der Suche nach neuem Land und Ressourcen: vor allem Holz für den Schiffsbau. Erikson’s erfolgreiche Expedition nach „Vinland“ ermutigt andere Männer zur Reise. Der erste Kontakt zwischen Europäer und den Einheimischen, als „skrælingjar“ bezeichnet, hatte sein Bruder Thorvald. Dieser resultierte in Feindseligkeiten und Tod. In Vinland gab es keine permanenten Siedlungen, obwohl regelmäßige Reisen zum Abholzen und Handeln unternommen wurden. In den errichteten Siedlungen in L’Anse aux Meadows reparierten sie ihre Schiffe und verluden das so kostbare Holz für die weiterreise. An der südlichen Region um New Brunswick entdeckten sie (angeblich) Weinreben, wonach sie die Region „Vinland“ getauft haben. In der wiedererrichteten Wikinger Siedlung tauchen wir in die damalige Welt ein. Wir lauschen den Sagen und Klängen, welche von den Wikinger Schauspieler täuschend echt vermittelt werden.

 

Ein ortsansässiger Fischer, jetzt Mitarbeiter des Besucherzentrums, gibt eine Tour über das Gelände – verbliebenen Zeichen dieser Geschichte. Mehr sogar, mit seinen Erzählungen erhalten wir Einblick in das Leben der Fischer hier von vor 50–80 Jahren. Wir lernen, dass Seehunde und sogar Möwen zum Speiseplan gehörten. Noch heute ist Seehundfleisch ein Lebensmittel für die Menschen. Er gehörte zum Überleben durch den Winter. Dabei wurde und wird niemals der weiße Baby-Seehund gejagt – zu wenig Fleisch. Wir hören, dass die ‚Propaganda’ von Greenpeace hier nur Kopfschütteln verursacht.
Die Informationen im Besucherzentrum geben uns zusätzliches Verständnis über das Leben der Ureinwohner, der Inuit, Innu- und Dorset-Indiander. Wo kamen sie her und wie lebten sie.

Wir sind so gefesselt von den Eindrücken, das wir beschließen zum Wikingerfest mit traditionellem Essen, Sagen und Musik zu bleiben – 45$ pro Person. Heute wird der Abschluss eines seit zwei Wochen angehenden Festivals gefeiert.
Isländische Küche steht auf dem Speiseplan. Neufundland füllt unsere Mägen für die nächsten 2 Tage. Martin: „Ich kann nichts mehr essen.“

Ansprache zur Begrüßung

Gitarrenklänge der Wikinger

Verlesung des Speiseplans plus Vorstellung der Köche

Vorspeise
Gurken mit Ziegenkäse-Creme, jungem Pfeffer und Rebtrauben
Blutwurst und Pastete auf Graubrot mit fruchtigen Röstzwiebeln
Räucherschinken auf Schwarzbrot
Perfekt zusammengestellt! Uns lief das Wasser im Mund zusammen, jedes der 5-mal als wir die Häppchen verspeisten.

 

Hauptgang
Rosa gebratenes Lamm mit gebackene Bohnen
Wir verlieben uns in die Bohnen mit Ahorn Sirup und das zarte Lamm. Wow – wir greifen 4-mal zum Nachschlag. Ich bekomme jedes mal die doppelte Portion Lamm.

 

Die lokalen Restaurants werden aufgefordert an diesem Fest teilzuhaben. So werden zudem Kabeljau-Fischkuchen, Lodde, überbackener Apfel-Kabeljau angeboten, und, und, und ich greife hier 3-mal zu. Die Köchin erfreut es so sehr, dass sie mir am Ende etwas einpackt, check 😉

Sagen
Es folgten zwei Geschichten von Eric und seiner Crew.

Dessert
Vínarterta
Die Krönung war das Dessert. Vínarterta ist die isländische Variante eines 7-schichtigen Kuchens bestehend aus in Kardamom-Pflaumen, Mandel-Tortenböden, obenauf eine Vodka durchgezogenen Vanille-Creme.

 

Neufundlands Küche brachte Pfannkuchen mit Beeren, Zimtschnecken, Karottenkuchen, Patridgeberry-Kuchen, gefüllte Krepel und Schokobällchen – Yam!

Lindy Vopnfjörd
Wir genossen den Abend mit großartiger Singer-Songwriter Musik.
Lindy Music – Dark Matter

Ein wahres Fest der Sinne. Die Liebe steckte in jedem Detail.
Ach, ist das Leben schön

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