Die zwei wichtigsten Kriterien beim Ultra-Light Trekking sind:
Equipment und Equipment!
Es gibt kaum ein Grad an Ersparnis, das erreicht werden kann, indem Dinge weggelassen werden. So ist das erste Kriterium, sich auf das wesentliche Equipment zu reduzieren. Im zweiten Schritt geht es darum, mit dem verfügbaren Budget das leichteste Equipment zu finden. Dabei solltet ihr nicht zu viele Kompromisse eingehen, sodass am Ende noch der Spaß am Camping bleibt und einem genügend Komfort für die Tour bietet.
Die grundlegenden Utensilien für einen 3-Tage-Camping-Trip sind
(detaillierte Auflistung weiter unten):
1. Rucksack: 895 g
2. Schlafzeug (Zelt, Schlafsack, Isomatte): 2800 g
3. Kleidung (Regenschutz, Wärmeisolierung, Wechselzeug): 1410 g
4. Kochset (Topf, Kocher, Gaskartusche, Besteck): 1080 g
5. Essen für 3 Tage: 900 g
6. Sonstiges (Wasserfilter, Erste-Hilfeset, Seil…): 645 g
Summe: 7730 g
(Weitere 4 Tage = 9360 g -> 230 g Wechselklamotten + 1400 g Essen)
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Zu beachten ist, dass das Equipment auf die Jahreszeiten Frühjahr bis Herbst und geplante Touren ausgelegt ist, welche extreme Bedingungen wie exponiertes Gelände ohne Windschutz oder Schneefall weitestgehend ausgrenzen.
Nachfolgend präsentiere ich euch mein Equipment mit einer Begründung, wieso es für mich die perfekte Wahl ist:
1. Rucksack: Levity 60 von Osprey
+ Extrem leicht (895 g in Größe L ergibt 63 Liter Volumen)
Der Rucksack macht eine komplett neue Gewichtsklasse auf und wiegt ca. 20-50% weniger als vergleichbare 40-60 Liter Rucksäcke. Da der kleinere Bruder (Levity 45), nur 50 Gramm leichter ist, habe ich mich für die 63 Liter Version entschieden, um sperriges Equipment besser verteilen zu können.
Das Gewicht ist einfach genial, bei einer Größe von: 72 H x 40 B x 33 T
+ Komfort
Wird das Gewicht reduziert, wird oft am Komfort gespart. Nicht in diesem Fall! Denn der Levity bietet zu seinem luftdurchlässigen Rückensystem auch eine angenehme Schulterpolsterung sowie einen Hüftgurt. Der Gurt verteilt das Gewicht gut auf die Hüften, solange der Rucksack nicht mit sehr schwerem Inhalt (ab 10 kg) gefüllt wird, was bei einer Ultra-light Ausrüstung nicht der Fall ist.
Bei schwerer Beladung merkt man nach einiger Zeit, das der relativ kompakte Hüftgurt öfter nachjustiert werden muss und das Gewicht nicht komplett absorbieren kann, wie z.b. bei dem Osprey Exos 38 (siehe Testbericht).
Mehr als angenehm sind hingegen die Schulterposter sowie das Rückensystem, das viel Luft zwischen Rücken und Rucksack lässt und somit der nasse Rücken passe ist.
Trotz kompakter Schulterpolsterung hatte ich auf meinen längeren Touren kein einschneiden bemerkt, da das Gewicht bei korrekter Einstellung auf die Hüften verteilt wird.
+ Material
Das Hauptmaterial besteht aus NanoFly 100D Cordura Nylon / 100D UHMWPE Ripstop, das merklich dünn ist und an eine Zeltfolie erinnert. Dafür, dass das Hauptfach aus diesem sehr dünnen Material besteht, wirkt es widerstandsfähig und wird ab der Hälfte mit dem Außenfach durch eine weitere Schicht NanoFly 100D Cordura Nylon geschützt.
Nichtsdestotrotz sollte mit dem Rucksack vorsichtig umgegangen werden, um Schäden vorzubeugen. Der Lastenbereich liegt bei 13 kg.
– Volumen / Inhalt
Einzig das Packen des Rucksacks ist gewöhnungsbedürftig, da das Hauptfach mit dem gebogenen Rückensystem keinen geraden „Tunnel“ bildet. Ein Kompressionsgurt hilft bei der Fixierung im Hauptfach.
Um den Rucksack vollständig füllen zu können, muss weiterhin viel in den Außenfächern platziert werden. Diese eignen sich dafür besonders gut um einen schnellen Zugriff auf Jacken/Fleece oder um die Isomatte bzw. die Zeltstangen in den breiten „Flaschenhalterungen“ zu verstauen. Diese seitlichen Fächer bieten ungewohnt viel Platz.
Positiv sind auch die seitlichen Kompressionsriemen, mit denen der Rucksack kompakt zusammengeschnürt werden kann.
2. Schlafsystem:
Zelt: MSR Hubba Hubba NX (2 Personen) – 1750g
+ Gewicht
Das Zelt ist in einer Sommerversion ohne Außenhülle 970 g leicht und in der Minimalversion mit Regenschutz 1510 g. Mit Heringen, Fixierseilen sowie Verpackung entsprechend 1750 g. Für ein zwei Personen Zelt ist es eines der leichtesten Zelte, welches durch die Geodätenform extrem viel Komfort im Innenbereich bietet. Das Material ist sehr Reißfest und Wasserdicht (Überzelt: 20 D Polyamid mit DuraShield Polyurethanbeschichtung | Vordach: 15 D Polyamid-MicroMesh/20D Polyamid | Boden: 30 D Polyamid mit Durashield Polyurethanbeschichtung | Wasserdichtigkeit/Wassersäule Überzelt: 1.200 mm | Wasserdichtigkeit/Wassersäule Boden: 3.000 mm)
+ Form / Größe:
Das Geodätenzelt bietet viel Platz im inneren, sodass sich zwei Personen sogar geduckt hinsetzen können. Dies ist selten bei Ultra-Light Zelten und definitiv ein Komfortfaktor, den man bei einem längeren Regenaufenthalt im Zelt nicht missen möchte.
Mit den Maßen von 213,4 x 127 x 99,1 cm haben selbst große Personen wie ich (1,92 m) genügend Platz gestreckt im Zelt zu liegen, ohne dabei die Ränder zu berühren!
Zusätzlich hat das Zelt zwei separate Ein/Ausgänge, was einfach mehr Komfort bietet, wenn einer Abends raus möchte.
Im Vorzelt ist dann noch genügend Raum um den Rucksack sowie die Schuhe verstauen zu können. Meiner Meinung nach ist das Zelt ein Preis/Leistungs-Hammer!
Schlafsack: Cumulus Light-Line 400 – 710 g (in 195m = 850 g)
+ Gewicht:
Nur wenige Daunenschlafsäcke im 0 Grad Komfortbereich kommen auf ein Gewicht von 710 g. Mit einem extrem kleinen Packsack-Volumen von 5,7 l passt der Schlafsack problemlos in jedes Gepäck.
+ Hoher Isolierungsfaktor:
Mit einer Daunenqualität von 850 cuin besticht der Schlafsack mit den Isolierungswerten von:
Komfort: 2 ˚C
Limit: -4 ˚C
Extremen: -20 ˚C
Selbst bei Temperaturen im Winter um 0 Grad hält der Schlafsack gut warm und ist ein weiterer Preis/Leistungs Hammer!
Isomatte: Therm-a-Rest NeoAir XLite – 340g
+ Gewicht:
Mit 340 g ist es die leichteste Isomatte auf dem Markt. Bei einer Größe von 183 cm Länge in der „Regular“ Version ist die Isomatte auch für Personen über 180 cm empfehlenswert, wenn sie wie ich kein Problem damit haben, dass entweder die Füße über die Isomatte hinaus ragen und unter herunterbaumeln, bzw. der Kopf auf einem Kopfkissen vor der Isomatte liegt.
+ Wärmewert:
Der angegebene R-Wert von 3,2 liegt über dem üblichen Wert für drei Jahreszeiten Isomatten und ist für Temperaturen von um die -5° C ausgelegt. Durch das reflektierende Material wird die warme Luft in der 6,3 cm aufgeblasenen Matte eingeschlossen und durch die besondere Konstruktion der Wärmeverlust minimiert.
+ Material:
Das 30D rip HT Nylon ist extrem robuster und macht die Isomatte durch die spezielle Beschichtung auch rutschfest, was man von gängigen Luftmatratzen nicht sagen kann. Das Material knistert zudem bei Bewegung nicht, was für einen ruhigeren Schlaf sorgt.
+ Komfort:
Die 6,3 cm dicken Luftkammern machen es möglich selbst auf sehr unebenen Untergrund super komfortabel zu schlafen, anders sieht es bei dünneren Matten aus, bei denen man gern jeden Stein oder Bodenwellen spürt. Zum Komfort trägt auch die Struktur der Luftkammern bei, die im Vergleich zu herkömmlichen Luftmatratzen mehr Steifigkeit besitzen und Schwankungsstabieler sind.
3. Kleidung:
Regenjacke: Jack Wolfskin Mountain Pass – 370 g
+ Extrem Wasser/winddicht und dazu super atmungsaktiv. Das robustes Material sorgt dafür, das man für jedes Abenteuer gewappnet ist.
Wanderhose: Comlumbia Titan Peak – 390 g
+ Dehnbar, Winddicht, Wasserabweisend, Schnelltrocknend. Gut für kühlende Abende oder in windigen Höhenlagen oder Nieselregen.
Pullover: Radys R 7 Light Stretchfleece Jacket – 235 g
+ Sehr leicht und minimal im Packmaß macht die Stretchfleece Jacke zum optimalen Begleiter auf jeder Tour. Das Material fühl sich luftig an, bietet jedoch beim Wetterumschwung optimale Wärmeisolation durch die Luftpolster, die durch die „Waffelstuktur“ des Gewebes erreicht werden. Hierzu dient auch die äußere Schutzschicht, die wärme zurückhält und das Außenmaterial sehr robust macht. Die Merino Einsätze unter den Ärmeln sorgen zusätzlich für einen optimalen Feuchtigkeitstransport, was die Jacke zu einem perfekten Allrounder macht.
Materialmix: R’therm light: 95% Polyester / 5% Elasthan / R’merino light: 100% Wolle 140g/m2
+ Features: 2 Einschubtaschen & 1 Brusttasche
T-Shirt: Radys R 9 Light Merino Logo – 130 g
+ Der extrem feine Stoff (150 g/m²) macht das T-Shirt echt angenehm zu tragen.
+ Zusätzlich sorgt die hochwertige, südafrikanisch Merinowolle für eine geringe Geruchsbildung.
+ Die Merinowolle bringt darüber hinaus schnell trocknende Eigenschaften & einen natürlichen Feuchtigkeitstransport.
+ Merinowolle hat dabei eine kühlende Eigenschaft, wenn es warm ist und wärmt, wenn es kalt ist.
Kurze Hose: Radys R 4 Travel Softshell Shorts – 165 g
+ Mega leicht mit minimalen Packmaß.
+ UF-Schutz 30+ im Sommer und schnell trocknendes und Gewebe, das die Flüssigkeit großflächig verteilt
+ Features: Mittels Laser zugeschnitten und mit Hochfrequenz-Technologie wasserdicht verschweißt, entstehen leichte, weiche, flache und elastische Nahtverbindungen, die ohne Faden eine maximale Reißfestigkeit erreichen
+ Gurtschlaufen / 2 Einschubtaschen / 2 Gesäßaschen / 1 Beintasche mit Reißverschluss
Halsschlauch: P.A.C. Merino Tech Jallga Mali Blue – 25 g
+ Extrem leicht und extrem funktional. Egal ob bei Hitze oder Kälte, das Tusch sorgt durch die geniale Verarbeitung aus Merinowolle und dünnen Hightech Fasern für eine enorme Thermoregulierung. Das Material wirkt zwar rau, ist aber durch den Fasermix nicht so kratzig wie reine Merinowolle.
+ Der Stoff ist zudem mit ökologisch unbedenklichen Silber-Ionen verarbeitet die Geruchshemmend sind und vor Bakterienbildung schützen. Das ermöglicht das Tragen für mehrere Tage. Die Hightech Fasern geben die Feuchtigkeit und Schweiß direkt von der Haut weg in die Umgebung ab.
+ Ich nutze das Tuch zum Wandern und Mountainbiken. Denn durch den Wind- & UV-Schutz ist mein Hals / Kopf bei jeglicher Aktivität geschützt.
+ Wer die Berge liebt, kommt um das Teil nicht herum! Besonders mit dem Berglogo, sooo cool!
Socken: P.A.C. TR 4.0 Trekking Pro – 45 g
+ Leichtes Material aus 40 % Merinowolle, das durch die besondere Verarbeitung an den stark beanspruchten Stellen optimale Dämpfung und Druckentlastung im Fußbereich bietet. Schon beim Anziehen spürt man den Unterschied, besonders jedoch nach einer langen Tour.
+ Wadenhoche Socken mit angenehmen Bund, passend für alle Wanderschuhe.
+ Mich überzeugte die Passform, die angenehme Dämpfung und der Feuchtigkeitsabtransport.
Die Polsterung fühlt sich an, wie auf Moos zu laufen.
Funktionshandtuch: eQua – 90 g
Mütze+Lampe: Luma Active LED Mütze (Testbericht) – 70 g
+ Kompakt, Leicht, Hoher Lichtfaktor und wärmt!
4. Kochset:
Topf: Primus ETA Power Topf 1.7L – 450 g (ohne Windschutz)
Kocher: Primus ETA Spider – 230 g
+ Leichtes, sehr effizientes und vor allem großes Kochset für 2 Personen
Gaskartusche: Primus – 230 g
Messer/Anzünder: Light-my-Fire Fireknife – 100 g
Besteck: Mizu 40 g
5. Essen:
Eine Ausführliche Beschreibung findet ihr bald in meinem Artikel zum Thema Camping-Nahrung. Zusammengefasst gibt es zwei Optionen:
1. Leicht und reichhaltig: Fertigessen aus der Tüte
+ Bla Band Indischer Hühncheneintopf – 146 g (8,17 Euro)
+ Trek’n Eat Pasta Primavera – 150 g (6,50 Euro)
2. Günstig und einfach: Mix aus Tüte, Gewürze und einfaches Gemüse
+ Mittagessen: 2x Belegte Brote und/oder Riegel – 300 g
+ Abendessen: Nudeln mit Tomatensuppe, Knackwurst und Lauchzwiebel – 300 g
+ Abendessen: Couscous mit Tomatenmark, Zucchini und Paprika – 200 g
+ Frühstück: Haferflocken + Trockenfrüchte + Nüsse mit heißem Wasser aufgießen (nach belieben Beeren oder Obst hineinschneiden) – 400g
6. Sonstiges:
Wasserflasche: Mizu M8 – 190 g
+ Wasserfilter 45 g
Seil 7m – 50 g
Erstehilfe-Set – 120 g
Zahnbürste & Zahnpasta – 50 g
Dokumente / Geld (Perso, Krankenkarte, Führerschein, 20 Euro) – 10 g
Essen (2x Müsli, 2x Asia-Suppe, 2x Kartoffelpüree, 2x Riegel) – 700 g
Handy: Honor 9 + Cover – 180 g